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Bruchsaler Schlossgespräche

Donnerstag, 6. November 2025, 19 Uhr

Vom Umgang mit einer Minderheit

Der Begriff „Sinti und Roma“ hat sich in der Bundesrepublik seit den frühen 1980er Jahren etabliert: Er dient als Sammelbezeichnung für zwei eigenständige Gruppen mit unterschiedlichen historischen, kulturellen und sozialen Hintergründen. Er betont aber auch ihre gemeinsame Erfahrung von Diskriminierung und Verfolgung – bis hin zum Porajmos, dem NS-Völkermord.

Der Weg zur Anerkennung der Sinti und Roma als nationale Minderheit im Jahr 1982 war weit und dornig. Und er ist eng verbunden mit dem Namen Romani Rose. 13 Mitglieder seiner Sinti-Familie wurden im Dritten Reich ermordet.

Sein Vater Oskar Rose und sein Onkel Vinzenz Rose überlebten den Porajmos.

Die Brüder setzten sich seit 1946 für die Strafverfolgung der Täter ein.

Romani Rose

Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
Über Romani Rose
Romani Rose wurde 1946 in Heidelberg geboren, dort war er bis 1982 selbständiger Kaufmann. Bei der Gründung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma im Jahre 1982 wurde er von den Delegierten der Mitgliedsorganisationen zum Vorsitzenden gewählt und seither alle vier Jahre in seinem Amt bestätigt. Ab dem Jahre 1991 übernahm Rose die Geschäftsführung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Roses Engagement war entscheidend für den Bau des „Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas“, das 2012 in Berlin im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht wurde. Romani Rose ist bei den Regierungen von Bund und Ländern und auch im Ausland seit vielen Jahren bekannt für seine Entschlossenheit und für die konsequente und unnachgiebige Arbeit.

Die Idee

30 Jahre lang stand der Name Dr. Bertold Moos für die Berichterstattung der Bruchsaler Rundschau und damit auch für die Lokalpolitik der Barockstadt. Nun lebt der Name des engagierten Journalisten in einer anderen Weise auf: In der Reihe “Bruchsaler Schlossgespräche” der Dr. Bertold-Moos-Stiftung nehmen renommierte Vertreter aus Gesellschaft, Politik oder Kirche zu brisanten ethischen Fragen Stellung. Damit greift die Stiftung eine der Leidenschaften von Dr. Bertold Moos auf, der sich nach seinem Studium der Geschichte, Germanistik und Anglistik stets auch den Fragen “nach dem Innersten” stellte, was Staat und Gesellschaft zusammenhält.

Die Gesprächsreihe ist ein Kooperationsprojekt mit ‚Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg‘, die für Erhalt und Nutzung der staatseigenen historischen Monumente zuständig ist. “Wir sind sehr froh über diese Idee, mit der wir das Bruchsaler Schloss mal in einer anderen wertigen Weise an die Öffentlichkeit bringen können”, sagt Michael Hörrmann, der Chef der baden-württembergischen Schlösserverwaltung.
Die Fäden für die Planung und Organisation der Veranstaltungsreihe laufen wiederum bei der Dr. Bertold-Moos-Stiftung und ihrem Vorsitzenden, Roland Schäfer zusammen: “Dr. Bertold Moos hat uns damit betraut, sein hinterlassenes Vermögen im besten Sinne für Wissenschaft, Forschung und Bildung einzusetzen. Diesem Wunsch kommen Stiftungsvorstand und Stiftungsrat gerne und mit großem Engagement nach.”

Die Reihe der “Bruchsaler Schlossgespräche” wurde am 10. November 2016 sozusagen vom Nachfolger des ehemaligen Schlossherrn eröffnet: Speyers Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Das war eine sehr bewusste Entscheidung, denn Dr. Bertold Moos war der Stadt Bruchsal eng verbunden, der Geschichte der Region, aber gleichzeitig eben auch der Theologie. Damit gab dieser erste Beitrag die Richtung vor, in der sich die nachfolgenden Schlossgespräche bewegen werden.

Die “Bruchsaler Schlossgespräche” bestehen aus mehreren Elementen: Zur Einstimmung empfängt Musik die Besucher im prachtvollen Treppenhaus. Im Fürstensaal steht dann der Vortrag des oder der Referenten auf dem Programm. Zentraler Bestandteil der “Schlossgespräche” ist die Begegnung im Marmorsaal. In kleinen Gesprächsrunden werden die von den prominenten Referenten aufgeworfenen Fragen diskutiert, dabei ergeben sich viele anregende und weiter führende Gedanken und inspirierende Zusammentreffen.

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